Bericht

Rigi-Schwinget 2018

An den vergangenen drei Wochenenden bestritt ich unter anderem zwei Teilverbandsfeste, das NOS und das ISAF, wie auch am letzten Sonntag das Bergkranzfest auf der Rigi. Es waren für mich drei aufregende wie auch intensive Wochen. Nun habe ich mir die Zeit genommen, diese Emotionen zu verarbeiten und alles nochmals auf mich wirken zu lassen. Beim NOS war ich Gast bei den Ostschweizern, bei welchen ich schliesslich am Abend - müde, aber glücklich und gesund - mit dem Kranz und Rang 4 den Weg in den Sörenberg antreten durfte. Am ISAF in Ruswil gelang es mir nach einem gestellten Schlussgang gegen den bärenstarken Stucki Christian den Co-Festsieg zu feiern. Am vergangenen Sonntag trat ich auf der Königin der Bergen, der Rigi, an. Für mich war es im Vorfeld sehr herausfordernd, nach den Emotionen vom ISAF mitte Woche den Schalter wieder umzulegen und mich voll und ganz auf das bevorstehende Fest, dem Rigi-Schwinget, zu konzentrieren. Mir gelang es, mental in mich zu kehren, dabei alles andere auszublenden und mein Bestes zu geben. Auf der Rigi stand ich gleich mit Orlik Armon beim Anschwingen im Sägemehlring. Diese Paarung gab es bereits am NOS, bei welcher Orlik über mich gewann. Für mich war das Aufeinandertreffen sehr interessant, da Orlik ein vielseitiger und anspruchsvoller Gegner ist. Nach gegenseitigen Angriffen, konnte ich ihn auf die gültige Seite drücken, was mich sehr freute. Im zweiten Gang traf ich auf den Ostschweizer Gast Schneider Domenic, ein Schwinger, welcher vielen körperlich überlegen ist, auch mir. Daher setzte ich ganz auf meine schwingerische Technik, sodass ich als Sieger aus dem Duell gehe, was mir geglückt ist. Vor dem Mittag begegnete ich in Höhenluft auf Schuler Alex. Der seit 2016 gekrönte Eidgenosse, schwingt dynamisch und stark. Gegen ihn hatte ich anfänglich Mühe, mich durchzusetzen. Was auch ganz okay ist. Nach einigen Minuten, setzte ich einen inneren Hacken an, dabei konnte ich Schuler in das Sägemehl betten. Überglücklich ging ich in die Mittagspause, erholte mich und startete erneut den Motor für den Nachmittag. Im vierten Gang war Linggi Bruno mein Gegner. Der Schwyzer Teilverbandskranzer ist ein flinker und lebhafter Schwinger, was für mich vorgängig den Zweikampf nicht einfach machte. Der richtige Moment war der erste Zug, ich nutzte die Chance und legte Linggi auf den Rücken. Dass es so schnell ging, darüber war ich selber überrascht, umso glücklicher war ich natürlich. Die kurzen Gänge bringen immer viel Positives für beide Schwinger mit, ob Niederlage oder bei einem Sieg, es kann Energie gespart werden für den nächsten Gang, insbesondere an einem solch heissen Tag wie am Sonntag. Im Gang um die Schlussgangqualifikation traf ich auf den Glarner Spitzenschwinger Rychen Roger, der auch heuer eine tolle Saison zeigt. Wie am NOS gewann ich den Gang gegen den starken Molliser. Im Schlussgang wiederholte sich die Paarung vom ersten Gang, ich begegnete dem Bündner Saison-Dominator Orlik Armon. Mir war bewusst, dass mir einen Gestellten wie auch eine Niederlage reichen, um das Fest auf dem ersten Rang abzuschliessen. Jedoch war es mir wichtig, das tolle Publikum mit aktivem Schwingen zu unterhalten. Dieser Gedanke hatte wohl auch Orlik, wir zeigten einen aktiven Zweikampf. Zwei, dreimal verlor ich den Gang knapp nicht, in der achten Minute konnte ich den Kampf schliesslich zu meinen Gunsten beenden. Dass ich nach dem ISAF auch auf der Rigi gewinnen konnte, bedeutet mir enorm viel. Dies bestätigt mir, dass ich mit meinem Training, meiner Ernährung, meinen Hobbys zum Ausgleich wie auch meinem Umfeld auf dem richtigen Weg bin. 

 

 

Noch ein Wort zu einer meiner Interview-Aussage nach dem Schlussgang auf der Rigi. Ich bitte alle Schwingsportfreunde um Verständnis: Meine Worte waren kurz nach dem sehr harten Kampf mit Armon vor 5000 Zuschauerinnen und Zuschauer sehr emotional und einzig und allein auf das Rigi-Fest bezogen. Sie waren nicht anmassend gemeint, es tut mir leid, wenn es zum Teil falsch rüberkam. Eigentlich wollte ich meinem Schwinger-Kameraden Armon Orlik mit meiner Aussage, dass wir heute auf der Rigi in einer anderen Liga geschwungen haben, meinen persönlichen Respekt vor seiner Leistung auf der Rigi zollen. Heute ist mir klar, dass meine Aussage missverständlich war. Nichts für ungut. Jeder, der mich kennt, weiss, dass ich den grössten Respekt vor allen Schwingern im ganzen Land habe. Das ist und wird mir immer sehr wichtig sein. 

 

An dieser Stelle möchte ich mich auch bei allen liebenswürdigen Menschen auf dieser Welt bedanken, welche mich mit viel Freude unterstützen. Damit bist auch du angesprochen. Ihr trägt Wichtiges dazu bei, dass ich solche Erfolge, wie in den letzten Wochen erleben darf. Herzlichen Dank! Dem Spender von Rind Luna, Firma Leister AG, möchte ich vielmals danken. Die Firma Leister AG, ist der Hauptsponsor des ISV, welcher den ganzen Verband grosszügig unterstützt. Im Namen aller Mitglieder des Innerschweizer Schwingerverbandes möchte ich ein herzliches Dankeschön aussprechen. Wir sind stolz, einen Partner wie Euch an unserer Seite zu haben. Ich gratuliere meinen Klubkollegen, Erich und Marco Fankhauser wie auch Josef Portmann zu ihrem Kranzgewinn. Nun lege ich eine Wettkampfspause ein, bis ich am nächsten Sonntag, dem 22.07.2018, am Jubiläumsschwingfest auf dem Menzberg antrete. Ich würde mich freuen, Euch im Luzerner Hinterland anzutreffen. 

Euer Joel

 

Foto: Tobias Meyer

Notenblatt

+ 9.75
Orlik Armon***
+ 9.75
Schneider Domenic***
+ 9.75
Schuler Alex***
+ 10.00
Linggi Bruno**
+ 10.00
Rychen Roger***
+ 10.00
Orlik Armon***

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